NavMenu

Schmutzfreie Fassaden dank Heromat - Erfindung der Forscher aus Novi Sad schützt historisch wichtige Gebäude und unser Kulturerbe

Quelle: eKapija Dienstag, 10.10.2017. 15:40
Kommentare
Podeli

Wandbild geschützt mit HeromatWandbild geschützt mit Heromat
Wenn die Serienproduktion von Heromant, eines innovativen, von Forschern aus Novi Sad entwickelten Material, verwirklicht wird, werden Smog und andere Schadstoffe keine grauen Flecken mehr an unseren Fassaden hinterlassen. Heromat wurde, in erster Linie, für den Schutz des Kulturerbes entwickelt, aber sein großes Vermarktungspotenzial wurde sofort erkannt. Erwartungen zufolge sollte das Produkt Anfang des nächsten Jahres auf den Markt gebracht werden.

Dass verschmutzte Fassaden kein unlösbares Problem sein müssten, zeigte das Beispiel des unlängst geschützten Wandbilder in Novi Sad. Die Kunstwerke in der Siedlkung Grbavica wurden mit einer selbstreinigenden Beschichtung geschützt, dank der ihre Farben - ohne Reinigung - für eine lange Zeit frisch und lebendig bleiben werden.

Heromat schützt vor Sonnenschein und verhindert, dass die Farbe verblasst, und ermöglicht, dass sich die Verschmutzung von den Wänden selbst abspült. Der Stoff wurde von einem Forscherteam von der Abteilung für Werkstofftechnologie der Technischen Hochschule in Novi Sad entwickelt. Von der Professorin Jonaua Ranogajec erfahren wir etwas mehr über den Stoff und seine Wirkung auf Flächen.

- Heromat ist eine photokatalytisch aktive, wässrige Suspension, mit einer sehr kleinen Menge an Feststoff. Der Stoff wirkt nach dem Prinzip der Selbstreinigung, er nutzt, nämlich, Sonnenenergie für den Abbau von organischen Verunreinigungen. Nach der Anwendung wird die Oberfläche hydrophil, sodass der Regen die abgebauten organischen Verunreinigungen, zusammen mit dem vorliegenden anorganischen Material wegspülen kann - erklärt Prof. Ranogajec.

Die Beschichtung besteht aus Teilchen, die im Durchschnitt etwa 200 Nanometer groß sind.

Das Produkt wurde von einem multidisziplinären Team der Abteilung für Werkstofftechnologie der Technischen Hochschule in Novi Sad, das seit Jahren mit der Keramik- und Zementindustrie erfolgreich zusammenarbeitet und Erfahrung mit den nationalen und internationalen Projekten hat. Am Projekt zur Entwicklung und Anwendung von mehrzweckigen Stoffen für den Schutz des Kulturerbes haben 10 Partner aus 5 europäischen Ländern gearbeitet: Italien, Großbritannien, Russland, Slowenien und Serbien. Es wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms zur Förderung der Wissenschaft FP7.

- Unser Team war, unter anderem, für die Projektleitung verantwortlich, hat aber auch an der Entwicklung von Stoff, an seiner Prüfung in Laboratorien und unter realen Bedingungen, an seiner Präsentation und Überwachung gearbeitet. Heromat ist als die Antwort auf den wachsenden Bedarf der modernernKonservierung und Restaurierung an neuen multifunktionalen Reinigungs- und Schutzmaterialien entstanden - erklärte sie dem Portal eKapija.

Die Suspension wurde an fast allen Arten von Fassaden, von historischen Bauwerken, über verschmutzte Fassaden in städtischen Gebieten bis zum Neubau. Als sehr effizient hat sich der Stoff für Ziegel, Stein, Fassadenfarben und Mörtel erwiesen.

Heromat ist völlig durchsichtig und dampfdurchlässig, er hat keinen Einfluss auf die Farbe und andere ästhetische Eigenschaften der Wand. Die Wand kann atmen. Alles das wurde durch umfangreiche Tests in Partnerinstitutionen in Italien und Russland bestätigt. Kompatibilität, Effizienz und Harmlosigkeit des Stoffs wurden für verschiedene Arten von Oberflächen geprüft, so die Professorin.

Im Rahmen des Projekts wurde die Suspension auf die mittelalterliche Festung in Bac angewandt, wie auch auf ein Barockschloss in Dornava bei Ptuj, auf einen Teil der Mauer der Festung Petrovaradin, auf eine Basilika in Araca, auf eine Kirche in Kroatien, auf ein Marmordenkmal im Freilichtmuseum in Sirogojno sowie auf einige Bauwerke in Russland, wo er sich als sehr effizient auch bei Lufttemperaturen bis -40 Grad Celsius erwiesen hat. In Zusammeanrbeit mit der Bewegung "Lancana reakcija" (dt. Kettenreaktion) aus Novi Sad hat man auch Wandbilder in diesr Stadt mit Heromat geschützt.

Breitere Vermarktung 2018
Dieses europäische Projekt wurde von Universitäten, Forschungsinstituten, Denkmalsschutzämter und Industrieunternehmen realiseirt. Die Technische Hochschule in Novi Sad hat seine Partner im Denkmalsschutzamt der Provinz Vojvodina und dem Bauunternehmen HGP mit Sitz in Novi Sad gefunden, erfahren wir von Prof. Ranogajec. In einer Produktionshalle von HGP wurde die Fertigungslinie für den neu entwickelten Stoff designt, gebaut und installiert. Die Zusammenarbeit hat sich auch nach der Fertigstellung des Projekts fortgesetzt.

Die Techische Hochschule wirbt derzeit sehr intensiv um die Anwendung der photokatalytischen Suspension und unterstützt HGP in der Bemühungen, den Stoff möglichst schnell auf den Markt zu bringen, fügt die Professorin Ranogajec hinzu. Vertreter von HGP behaupten, mit bisherigen Ergebnissen zufrieden zu sein.

Heromant wurde auch in religiösen Gebäuden angewandtHeromant wurde auch in religiösen Gebäuden angewandt
- Im Rahmen einer Werbekampagne, haben wir diese Beschichtung auf zehn Wohn- und andere Gebäude sowie an einige Kulturbauwerke angewandt. Man hat uns auch aus der EU und Russland gemeldet und Interesse für unsere Erfindung gezeigt. Wir erwarten, dass sich die Beschichtung Anfang des nächsten Jahres, wenn seine Vermarktung beginnt, seiner Qualität, Innovationskraft und Eigenschaften entsprechend auf dem Markt positionieren wird - sagt Rajko Travica, technischer Direktor von HGP für eKapija. Sein Unternehmen arbeite seit Jahren mit der Technischen Hochschule in Novi Sad zusammen, was ihm ermögliche, in Kontakt mit den aktuellen wissenschaftlichen Errungenschaften und Methoden zu bleiben.

- Auf diese Weise können wir die Produktqualität verbessern und der Fakultät den Zugang zur realen Wirtschaft, seinen Ansprüchen und Problemen ermöglichen. Die Zusammenarbeit zwischen Forschugnsinstituten und Unternehmen ermöglicht die praktische Verwirklichung von neuen Ideen, zum gegenseitigen Nutzen.
In Hinsicht darauf, dass das Produkt noch immer nicht auf dem Markt ist, ist sein Einzelhandelspreis noch immer unbekannt. Man glaubt aber an der Technischen Hochschule nicht, dass der Stoff zu teuer sein wird.
- Sein Preis soltle erschwinglich sein, und die Immobilienpreis nur minimal beeinflussen - sagt Prof. Ranogajec. Vor der "Premiere" können sich alle in Kontakt mit dem Team setzen und die Zusammenarbeit vereinbaren.


M.M.

Kommentare
Ihr Kommentar
Vollständige Informationen sind nur für gewerbliche Nutzer/Abonnenten verfügbar und es ist notwendig, sich einzuloggen.

Sie haben Ihr Passwort vergessen? Klicken Sie HIER

Für kostenfrei Probenutzung, klicken Sie HIER

Verfolgen Sie Nachrichten, Angebote, Zuschüsse, gesetzliche Bestimmungen und Berichte auf unserem Portal.
Registracija na eKapiji vam omogućava pristup potpunim informacijama i dnevnom biltenu
Naš dnevni ekonomski bilten će stizati na vašu mejl adresu krajem svakog radnog dana. Bilteni su personalizovani prema interesovanjima svakog korisnika zasebno, uz konsultacije sa našim ekspertima.